Der Star aus „Patrik Pacard“ und „Die Wicherts von nebenan“: Schauspieler Hendrik Martz: „Ich bin ein Relikt der 80er!“

Von: Von Jan Schimmang

Was macht eigentlich ein Kinderstar, wenn er erwachsen ist?

Er war der Posterboy der 80er: Hendrik Martz, heute 41, wurde 1984 als „Patrik Pacard“ in der gleichnamigen ZDF-Fantasy-Serie zum Teenie-Idol, alle Mädchen kauften die neue „Bravo“ mit seinem Cover.

Auch bei den älteren TV-Zuschauer wurde der Teenie-Schauspieler schnell bekannt: Zwischen 1986 und 1990 war er der Andreas in der Familienserie „Die Wicherts von nebenan“.

Das ist 20 Jahre her – wie ging's weiter nach den großen Erfolgen im TV? BILD.de fragte nach!

Nach den Wicherts nahm sich Martz eine Auszeit, ging für zwei Jahre nach New York, studierte an der renommierten Schauspielschule „The Neighborhood Playhouse – School Of Theatre“.

Dann kehrte er wieder ins deutsche Fernsehen zurück, spielte von 1993 bis 1997 in „Gegen den Wind“ (Sat.1). In der ARD-Soap „Verbotene Liebe“ war er von 1998 bis 2000 als „Henning von Anstetten“ zu sehen.

Dann wurde es still um Hendrik Martz. Für BILD.de erinnert er sich: „Ich wollte damals unbedingt eine Auszeit nehmen, mich beruflich anders orientieren, hatte genug vom Fernsehen.“

Der Schauspieler übernahm plötzlich eine ganz andere Rolle: 2001 war Martz verantwortlich für den Internet-Auftritt eines Fitnessmagazins, machte sich mit einer Web-Agentur selbständig. „Das hat mir sehr gutgetan, endlich mal ein normaler Job, mehr oder weniger erfolgreich“, sagt er rückblickend.

Trotzdem war das keine leichte Zeit, seine Ehe ging in die Brüche, TV-Jobs blieben aus. „Schauspielerisch wurde ich seit jeher immer auf bestimmte Charaktere festgelegt, denen ich einfach nicht mehr entsprechen wollte. Heute werde ich immer noch auf der Straße erkannt, aber die Leute sehen in mir weiterhin den Kinderstar – ich bin ein Relikt der 80er!“, erzählt der gebürtige Hamburger. 

Martz, der seit 1985 in Berlin lebt, gelang trotzdem ein Comeback – nicht auf dem Bildschirm, sondern auf der Bühne: „2005 kam das Angebot, den Hauptmann im Stück 'Woyzeck' an der Berliner Vagantenbühne zu spielen. Von den Serienrollen war ich damals frustriert, aber das Theater hat mir wieder den Glauben an die Schauspielerei zurückgegeben.“

Trotzdem sieht man Hendrik Martz seit 2008 immer wieder im Fernsehen: in Werbspots, unter anderem für einen Automobilherstellers oder eine Bank. Und man hört noch immer von ihm: Als Synchronsprecher gab er beispielsweise der Rolle des Ryan Burnett in der Action-Serie „24“ seine Stimme, als Gitarrist tritt er gelegentlich mit seiner Band auf.

„Vielleicht wird man mich schon bald wieder in einer TV-Rolle sehen“, so Hendrik zu BILD.de – niemals habe er verbittert auf seine Karriere zurückgeblickt.

Hauptsächlich arbeitet der Ex-Kinderstar derzeit hinter den Kulissen, hat mit seinem amerikanischen Kollegen Jim Walker eine Coaching-Schule für Schauspiel-Castings gegründet: „Es läuft unglaublich gut, ich bin sehr zufrieden.“

Das gilt auch für sein Privatleben! Schließlich wird Hendrik Martz bald seine wichtigste Rolle spielen: Er wird im Sommer zum ersten Mal Vater.

Mehr spannende Leute-Geschichten lesen Sie hier...

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-Unterhaltung!

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.