Kirchweih Gunzenhausen: Bewährtes und Neues

10.9.2015, 22:00 Uhr
Kirchweih Gunzenhausen: Bewährtes und Neues

© Stadt Gunzenhausen

Das Programm steht längst, und es zeichnet sich durch die bewährten Veranstaltungen und Höhepunkte aus. Die Menschen im Gunzenhäuser Land dürfen sich auf ein traditionsreiches Geschehen auf dem Schießwasen und auf dem Marktplatz freuen, das freilich in Details jedes Jahr ein wenig angepasst wird.

Dafür ist Wolfgang Eckerlein zuständig, der Leiter der städtischen Tourist-Information. Die Stadt richtet die Kerwa aus, kooperiert dabei mit Festwirt Oliver Höhn sowie Klaus und Timo Zöllner, die für die Organisation des Festplatzes zuständig sind. Längst steht die Höhn’sche Festhalle, die weiterhin gerne „Zelt“ genannt wird. 3500 Menschen finden hier Platz. Auch die Platzierung der Schausteller stand schon früh fest. Die Zöllners hatten kein Problem, genügend Interessenten zu finden. Auch auf dem Platz soll gelten: Die Kerwa lebt von dem Bewährten – und wird gestärkt durch neue Attraktionen, die aber „passen“ sollten.

Beim Blick aufs Wetter bleibt Wolfgang Eckerlein derweil ganz gelassen. Es könnte zu Kerwabeginn auf einen recht stabilen Frühherbst hinauslaufen mit Temperaturen von bis zu 20 Grad. Und vielleicht trifft ja auch die alte Weisheit zu, dass auf eine vom Wetter her durchwachsene Kirchweih in Frickenfelden ein von der Sonne verwöhntes Fest in Gunzenhausen folgt.

Den eigentlichen Beginn markiert der Samstag mit einer ökumenischen Andacht um 14 Uhr in der evangelischen Stadtkirche. Die Jugendkapelle gibt um 14.30 Uhr ein Standkonzert auf dem Marktplatz, und dort findet ab 15 Uhr der so geschätzte Auftakt statt („und wer nicht mitmacht, denn soll’s ewig reu’n“). Gambrinus Klaus Carl waltet seines Amtes, und Bürgermeister Karl-Heinz Fitz darf hinterher in der Festhalle zeigen, wie gut er mit dem Schlägel umgehen kann.

Erstmals Kinder-Kerwabaum

Am Sonntag gibt es was Neues. Um 11 Uhr wird auf dem Platz im Fränkischen Dorf, direkt neben der Fest­halle, ein Kinder-Kerwabaum aufgestellt. Anschließend wird die „Historie der Gunzenhäuser Kerwa“ präsentiert. Auf dem Marktplatz treten um 13.30 Uhr die Seenland-Alphornbläser auf, und eine halbe Stunde später heißt es dort „Fränkisch aufg’spielt: Musik, Tanz und Tracht aus Altmühlfranken“. Der Trachtenverein „D’Altmühltaler“ wirkt ebenso mit wie der Merkendorfer Viergesang, die Merkendorfer Akkordeongruppe und die Mertinger Schuhplattler & Goißlschnalzer. Es moderiert Charly Hummel. Am Abend ermittelt Radio 8 in der Festhalle sein Kerwamadla.

Der Festzug am Montag steht unter dem Motto „Mobilität im Lauf der Jahrhunderte: Vom Laufrad zum E-Fahrzeug“ & „150 Jahre Bahnhof Gunzenhausen“. Es machen wieder ausreichend Gruppen aus Stadt und Land mit, und dafür ist Wolfgang Eckerlein dankbar. Er ist gespannt, was sich die Gruppen einfallen lassen. Eckerlein hat festgestellt, dass sich die Kindergärten mit mehr Engagement und Zeit als früher einbringen. Abends wird im Weinzelt Gruber Country und Linedance viele Besucher anlocken – die Premiere im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg.

Der Dienstag sieht den Sparkassenabend mit den „Dorfrockern“ (freier Eintritt). Bereits um 14 Uhr beginnt im Schwarzwaldhaus ein Frauencafé. Alle Frauen können kommen. Zudem wird Sabrina Zöllner, die Frau von Timo, die Ausstellerfrauen und die Ehefrauen von sonstigen Männern, die besonders eng mit der Kerwa verbunden sind (etwa die Bauhofmitarbeiter), einladen und sich bei ihnen bedanken.

Der Mittwoch hat am Nachmittag den Kirchweihbesuch von Senioren, Behinderten und Bezzelhaus-Bewohnern zu bieten und am Abend das große Feuerwerk. Die Stadt wird wieder Amtsträger, Nachbarbürgermeister und sonstige Honoratioren in der Festhalle bewirten.

Stark ermäßigte Preise gelten den ganzen Donnerstag auf dem Festplatz, es ist der „Tag der Familie“. In der Festhalle Höhn steigt wieder die „Ladies Night“, und im Weinzelt erlebt der Abend der Vereine und Verbände (früher in der Festhalle, dann eingestellt) seine Wiederauferstehung – mit Unterstützung der Kerwabuam und -madli.

Die Festplatzorganisatoren gewähren am Freitag ab 10.30 Uhr einen Blick hinter die Kulissen des Volksfestes, das Ganze nennt sich Backstage-Tour. Eine „Bank“ ist garantiert wieder der Abend der Firmen, Betriebe und Behörden in der Festhalle. In der Erdinger-Hütte neben der Festhalle reicht das örtliche Lokal „Cayman“, mit dem Oliver Höhn erstmals zusammen­arbeitet, Cocktails über den Tresen.

Der zweite Fest-Samstag lockt unter anderem mit den „Störzelbachern“ in der Festhalle. Die Kirchweih ist noch in vollem Gang, und doch spricht man schon vom Nachkirchweihsonntag (20. September). Auf dem Programm stehen Boxen in der Festhalle, ein Frühschoppen im Weinzelt, der große Markt in der Innenstadt und abends der Auftritt der „Sharks“ in der Festhalle. Die Witzemeisterschaft vom vergangenen Jahr mag ja eine nette Idee gewesen sein, floppte allerdings total. Dessen ist sich auch Wolfgang Eckerlein bewusst, diesmal sollen es die „Sharks“ zum Abschluss richten.

Großen Wert legt die Stadt auf eine Aufwertung des Weinzeltes, betont Wolfgang Eckerlein. Dazu soll etwa der bereits erwähnte Linedance-Abend am Montag beitragen. Große Hoffnungen verbinden sich auch mit dem ersten Gunzenhäuser Kerwa-Schafkopfturnier am Samstag, 19. September, ab 14 Uhr im Weinzelt. Anmelden kann man sich ab 12.30 Uhr. Hier tritt der Verein Kerwazunft Gunzenhausen als Veranstalter auf.

Gaudi in der Festhalle

Eckerlein weist auch auf den größeren Freibereich im Fränkischen Dorf hin. Dort werden die Gäste erstmals bedient, und es stehen überdachte Plätze zur Verfügung. Zum ersten Mal findet in der Festhalle eine Kerwa-Olympiade statt – „der Bierzelt-Fünfkampf für jedermann“.  Die Termine: am Samstag, 12. September, „Hoch die Krüge“ (Maßkrug stemmen), am Sonntag, 13., „Immer feste drauf“ (Nageln), am Montag, 14., „Darf’s a bisserl mehr sein?“ (Baumscheiben sägen), am Mittwoch, 16., „Hoch hinaus!“ (Baumklettern), am Sonntag, 20., „Willst Du mit mir gehen?“ (Bierzelt-Lauf mit einem Mädel im Arm) mit anschließender Siegerehrung. Alle Wettkämpfe beginnen um 20.30 Uhr.  Es können sich Teams (fünf Personen) und Einzelkämpfer beteiligen, die Anmeldungen müssen spätestens am heutigen Donnerstag in der Tourist-Information (beim Blasturm) vorliegen. Das Mindestalter liegt bei 18 Jahren.

Am Freitag richten sich die Blicke aufs Gasthaus Arnold. Das Kerwa-Wiegen sorgt stets für prächtige Stimmung. Bis der Sieger unter großem Hallo feststeht, wird es wohl sehr spät werden.

Keine Kommentare